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  Autor: Dr. Arnd Bernaerts


März 2013 – Kälterekord? Gründe?

Von: ozeanklima -  28 März 2013 (seatraing.net 10_3)  

1te Ergänzung (31/03/13): SST North Sea, 31 März 2013 & UK Rekord  
2te Ergänzung -  Deutschlandwetter im März 2013 
3te Ergänzung – Status vom 31. März bis 5 April 2013

4te Ergänzung (13. Apr. 2013): Stark unterkühlte Nordsee sorgte auch für bisherige Aprilkälte

(unten)

 Nachtrag 06. Juni 2013 (Hauptbeitrag dann folgend)

Der Deutsche Wetterdienst bringt eine interessante Temperaturkarte Europa/Asien für den Monat März 2013 (Abb.8; HIER Abb. A) [1], um damit einen der kältesten Märze in Europa zu begründen.  Unberücksichtigt bleibt der  extreme  Unterschied in den Seewassertemperaturen (SST-Anomalies) seit Anfang März in Nordeuropa, die  in der Nordsee sehr viel tiefer liegen als in der östlichen Ostsee (Abb. B-D). Die extrem kalten SST in der Nordsee müssen eine andere (bzw. weitere) Ursache gehabt haben als kalte Lufttemperaturen aus Asien und deutet auf einen anthropogenen Beitrag hin!

Weitere Diskussion und Grafiken zum März 2013 nach den Grafiken A-D.

___Siehe auch: 22. März 2013: „Der kalte März 2013 und der Beitrag von Nord- und Ostsee.“

Abb. B; SST-Anomalies 8. März 2013

Abb. C; SST-Anomalies 21. März 2013

Abb. D; SST-Anomalies 31. März 2013

 [1] Ungewöhnliche Kälte im Norden Asiens im Zeitraum Dezember 2012 bis März 2013
Anna Tadschikowa, Dr. Susanne Haeseler; Stand: April 2013

Deutscher Wetterdienst, 23. April 2013 unter „Neues im Netz“ (s.u.); download: 06Juni 2013
http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dwdwww_menu2_news&_nfls=false

 Hauptbeitrag
März 2013 – Kälterekord? Gründe?

                                                                            

An diesem Gründonnerstag 2013 steht fest: Der März geht als einer der kältesten seiner Gattung in den letzten 100 Jahren ein. Seit Anfang März liegen die Temperaturen im NO Deutschlands erheblich unter ihrem Normalwert liegen. Ganz im Osten bei rund 5 Grad, siehe wetter.net -27/03.  Doch für die Bewertung sind noch viele Fragen offen.


Abb. 1

Fest steht schon heute, dass dieser März ungewöhnlich war, denn bis auf eine kurze Kaltphase im Dezember 2012 waren der Januar und Februar mild. In der Ostsee blieb das Seeeis unter dem langjährigen Mittel (HIER), wobei die westliche Ostsee, Skagerrak und östlich Nordsee schon seit Februar sehr niedrige SST auswiesen (für März HIER & HIER ), wobei insbesondere Skandinavien und NO Europa intensiven Kältephasen ausgesetzt war, siehe z.B. Abb. 1 (09-16März). 

Abb. 2

Ob das alles reichen wird, um einen Jahrhundertrekord  auszurufen, wird sich noch zeigen müssen. Vermutlich wird es nur ein regionaler Rekord östlich der Elbe sein. Legt man als Referenzgröße Berlin-Dahlem zugrunde, so ergibt sich aus Abb.2, dass wenigstens der März 1942 unterboten werden müsste, bei Potsdam sind die Jahre 1958, 1964 und 1969 als kälter ausgewiesen. Erst der März 1917 hat an beiden Stationen einen Monatswert on minus 0,7°C, den der März 2013 vermutlich nicht unterbieten wird.

 

http://climate-ocean.com/images/Material/nasa_imag/2m3.gifWichtiger als die Frage nach Rekorden, sollte die Frage nach dem WARUM  sein. Wo liegen die physikalischen Ursachen für diese ungewöhnliche Märzkälte und hat der Mensch dafür irgendeine Mitursache geliefert. Schon die Jahreszahlen älterer Rekorde sollten jeden interessierten Klimatologen munter machen. Im Jahr 1917 war der Erste Weltkrieg im dritten Jahr und im Jahr 1942 war der Zweite Weltkrieg im dritten Jahr. Die globale Temperaturanomalien im März 1942 in Abb3.

Abb.3

Diese Zusammenhänge sind ausführlich erörtert in dem Buch: „War die Meteorologie zu unwissend, um Klimaänderungen und den 2. Weltkrieg zu verhindern?“, online HIER

Das Thema in ENGLISH  

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      1. Ergänzung (31/03/13): SST North Sea, 31 März 2013 & UK Rekord    

Fig. 4

Fig. 5

 The Guardian, Sonntag, 31. März 2013, 18,35 BST, berichtet (Google-Transl.):
__ Der kälteste Ostersonntag.
Met Office bestätigt Temperaturen von -12.5°C in den Schottische Highlands, die den  bisherigen Rekord von -9.8° Satz im Jahr 1986 annulliert..
Das Vereinigte Königreich registrierte ihren kältesten Ostersonntag seit mehr als 50 Jahren mit Nachttemperaturen bis unter -12° in Schottland. Das Met Office bestätigt, dass es -12,5 °C in Braemar, Aberdeenshire im schottischen Hochland gemessen hat. …….. dadurch wurde der bisherige Rekord von -9,8 im Jahr 1986 eingestellt.
• Das Met Office, sagte der Monat März kann der kälteste seit 1962 und der vierte kälteste seit 1910 sein.
• Von März 01-26 lagen mittlere Temperatur  in Großbritannien bei 2.5°C, dass sind drei Grad unter dem langjährigen Durchschnitt.
 

2te Ergänzung -  Deutschlandwetter im März 2013

DEUTSCHER WETTERDIENST über März 2013

(Auszug  aus Pressebericht vom 28 März 2013 in: PDF)

Kalter März und reichlich Schnee – im Osten und Norden viele Rekorde

Offenbach, 28. März 2013 – Nach recht mildem Beginn geriet Deutschland am Süd-rand eines ausgedehnten, kräftigen Hochs über Nordeuropa in den Zustrom teilweise sehr kalter, arktischer Luftmassen. Diese bescherten vor allem dem Osten und Norden Stationsrekorde am Fließband hinsichtlich Kältegraden und Schneemengen. ……..

Anfangs frühlingshaft mild, später teilweise bitterkalt und Dauerfrost

Die Durchschnittstemperatur für Deutschland lag mit 0,2 Grad Celsius (°C) um 3,3 Grad tiefer als der Klimawert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die negative Abweichung sogar 4,1 Grad. Damit gehörte der März 2013 bundesweit zu den sechs kältesten Märzmonaten seit Messbeginn 1881. Nach mildem Beginn folgte ein jäher Temperatursturz. …………..Der strengste Frost des Monats trat am 16. in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -21,3°C auf. Mitte März und dann am 22. und 23. nochmals kam es vor allem im Norden und Osten Deutschlands an vielen Messstellen zu einer Flut von Kälterekorden. Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, meldete am 24. einen Dekadenrekord von -18,9°C. Wiesenburg, südwestlich von Potsdam, registrierte 15 Tage mit Dauerfrost.
                    Mehr in PDF.  

3te Ergänzung – Status vom 31. März bis 5 April 2013

Status: Seewassertemperaturen
vom 17-31 März in der westl. Ostsee

Abb. 6

Abb. 7

 Status: Seeeis & SST in der Ostsee am 1. April 2013

Die Wassertemperaturen in der Nordsee und westliche Ostsee, sowie von Bornholm bis Tallinn (Abb. 4) sind weit unter dem Durchschnitt. Es sind die Seeregionen mit dem größten Verkehraufkommen, den meisten Windkraftanlagen und Fischerei etc.. Zu den subkalten Temperaturen haben diese Aktivitäten beigetragen. Nur die Klimatologie weiß es nicht! Sie interessiert sich nicht einmal dafür! Das ist peinlich!

 Seit einer kurzen Kältephase mit viel frühem Seeeis im Dezember 2012 (HIER) waren die Eisbedinungen in der nördlichen Ostsee moderate und überschritten den langfristigen Durchschnitt nie, auch nicht am 1. April 2013 (Abb. 6-8)

Abb. 8

Abb. 9

Abb. 10

 Nur für kurze Zeit im Januar (Abb. 11) und im März (Abb.12) erreichte sehr kalte Luft von Sibirien die Ostsee. Gleichwohl blieb die Seevereisung in der östlichen Ostsee unter dem Durchschnitt. In der westlichen Ostsee gab es praktisch keine Seevereisung, obwohl die SST westlich von Bornholm im März  (siehe z.B. 8.Mär13  & 21.Mär13) weit unter dem Durchschnitt gelegen haben (1.Apr.13, Abb.4)

Abb. 11: T°C forecast 07 – 23 January 2013

http://www.ocean-climate-law.com/13/Arch/12_7.html

Abb 12, Forecast T°C Anomalies, 09-16 March 2013

http://www.ocean-climate-law.com/13/Arch/10_3.html

 Status per 5. April 2013  

In der Ostsee wurde der Auskühlungsprozess um den 1. April 2013 beendet (Abb. 13-14 und Abb. 15-16), nachdem bereits eine Eiszunahme schon Tage früher aufgehört hatte. Seit ca. dem 1. April setzte in der Ostsee eine Erwärmung der Seewassertemperaturen ein, wie die Grafiken von vier Stationen  (siehe Abb. 17) zeigen. Deutlich zu erkennen ist der Erwärmungsprozess im 24-stündigen Tagesverlauf. In den Morgen- und frühen Nachmittagstunden findet eine starke Erwärmung (hier angezeigt weitgehend  wieder in die Atmosphäre abgegeben wird (Abb. 20). In der ersten April-Woche ergibt sich insgesamt ein kleines Plus.

Währenddessen ist die Nordsee auch bis zum 5 April (Abb. 21) und an der Messtonne EMS möglicherweise sogar das absolute Wintertief gemessen wurde (Abb. 22)

Fig. 13 & 14

Fig. 17 & 18

Fig. 15 & 16

 

Fig. 19

Fig. 20

 

Fig. 21 & 22; T°C – 05 April 2013, ~ 06h

Fig. 23;  ToC Forecast  (2 Weeks
 & T°C Anomalies (1 Week)


Auffallend ist, dass sich die Kälte in NW Europe im Nordseebereich fortsetzt, obwohl es keinen Hinweis auf den Einfluss aus dem Osten gibt (Abb. 25), was man dahingehend auslegen kann, dass ein großer Teil der Kälte „Hausgemacht“ ist und seine Wurzeln in den unterkühlten Randmeeren hat. Bei dieser Abkühlung haben menschliche Aktivitäten mitgewirkt. Dies nicht zu erkennen und den Umfang des Einflusses zu ermitteln lässt die Klima-Wissenschaft nicht gut aussehen. 
 

4. Ergänzung (13. Apr. 2013): Stark unterkühlte Nordsee
 sorgte auch für bisherige Aprilkälte

 Der Grund für den kalten März und anhaltende Aprilkälte sind die Nord- und Ostsee.  Statt sich die extremen Wassertemperaturabweichungen anzusehen (Abb. 24 bis  Abb.27)  und nach dem anthropogenen Beitrag zu fragen, wird die Ursache in der Arktis gesucht.

  •  Der DWD (Pressemitteilung 12.Apr.2013) schreibt:  „ Eine Ursache könnte die zunehmend geringere Meereisbedeckung in der Arktis sein, die zu einer Abschwächung der nordatlantischen Tiefdrucktätigkeit und somit zu einem verstärkten Zustrom kalter Luft von Norden und Osten nach Deutschland führen kann.   HIER

  •  ITV/UK (10/11. Apr.13) „Das englische Met Office ruft ein Treffen von Top-Wissenschaftlern zu der "dringenden" Frage zusammen, ob die Erwärmung der Arktis sich auf das britische Wetter auswirkt. HIER   

  • Augsburger Allgemeine, 12. April 2012 ; „Kalter April - und keine Besserung in Sicht“ Das Gefühl trügt nicht: Der April war bisher zu kalt, geregnet hat es viel - und in den nächsten Tagen wird es auch nicht besser. HIER

  • Welt am Sonntag , 14 April 2013 (S.16): "Jetzt kommt der Turbofrühling" Ab jetzt geht es los mit den angenehmen Temperaturen und bis Ende April soll es auch warm bleiben, weiß Dominik Jung, Meteorologe von Wetter.net, zu berichten, .....mit Ausnahme des äußersten Norden, von der Ostsee bis zur Nordsee herüber. Da wird es wohl ein paar Wolken geben, mit Temperaturen von maximal zehn bis 14, 15 Grad. HIER

Eine Analyse zeigt (s. Abb. 12 & 23 u. a.), dass die These von der "kalten Luft von Norden und Osten" nur bedingt trägt, sondern dass sich die diesjährigen niedrigen Temperaturen (Abb. 25) im Vergleich zum Vorjahr (Abb.27) zu einem hohen Maß in der Nord- und Ostsee selber begründet ist, und Off-shore Anlagen, Schifffahrt, Fischerei u.s.w. einen Beitrag geleistet haben.

Abb. 24;  13. April 2013

Abb. 25;  13. April 2013 - Anomalies

Abb. 26;  15. April 2012

Abb. 27;  15. April 2012 - Anomalies

 

 

 

 

Das Thema wird auch  diskutiert (in Englisch).  

The cold March 2013 and any anthropogenic contribution
needs to be investigated and explained!
 

Material and discussion at :

11. April 2013: 'Urgent' need to see if Arctic affects UK extreme cold? No! MetOffice should investigate the impact of human activities in the North- and Baltic Sea ! (co_9-4) 
03 April 2013: Did the cold March 2013 came from Siberia ? A not well founded claim! (ocl_9-9) 
29 March 2013: Cold March 2013 in company with March 1942 & 1917 (co 10-2)  
27. March 2013: Strong Start – Strong Ending; Winter 2012/13. About the Role of North- and Baltic Sea (2007seatraining 1310)
26. March 2013; March 2013 snow in the UK and the North Sea . Did human activities contributed? (ocl 10_2) 
21 March 2013; Cold March 2013 in UK and North Europe science should be able to explain! (ocl_10-3) 
07 March 2013:  Winter 2012/13 for Northern Europe is over! The Baltic and North Sea will prevent a surprise in March! (ocl-10_4)
19. January 2013: Northern Europe's bulwark against Asian cold from 19-31. (oc_12-8)
14. January 2013: North- and Baltic Sea influence Europe ’s winter 2012/2013 until now. (ocl_12_6) 
09 December 2012 (+ 21 & 26 Dec) : Are we heading to severe Baltic Sea ice conditions by 30th December 2012? (2007seatraining)

LINK-LISTE:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/wetter-kaelte-und-schnee-ende-maerz-berlin-friert-im-jahrhundertwinter/7967414.html

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ursache-der-kaelte-nordatlantische-oszillation-schneidet-deutschland-vom-golfstrom-ab/7967224.html

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2013-03-19/winter-in-deutschland  

http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Kalter-April-und-keine-Besserung-in-Sicht-id19591766.html

http://www.itv.com/news/update/2013-04-10/met-offices-urgent-inquiry-into-arctic-effect-on-uk-weather/

http://www.dwd.de/presse  

http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article115266640/Jetzt-kommt-der-Turbofruehling.html

 

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xxxxxxxxxxx  Vorausgegangener Beitrag  xxxxxxxxx

Der kalte März 2013 und der Beitrag von Nord- und Ostsee.

Posted: 22. März 2013 (seatraining.net 10_4)

 Heute, am 22. März 2013, titelt DER TAGESSPIEGEL: „Berlin friert im Jahrhundertwinter“ (hier) und lässt von Andreas Oswald erklären: „Ursache der Kälte "Nordatlantische Oszillation" schneidet Deutschland vom Golfstrom ab“ (hier). Auch England wird von diesem März von Kälte heimgesucht wofür die BBC den Jetstream verantwortlich macht (hier) . Die Klimalounge meint stattdessen, dass die verstärkten Kaltlufteinbrüche aus Nordosten im Zusammenhang mit hohem Meereisschwund in der Barentssee stehen (hier). Unbestritten, der März 2013 war bisher ungewöhnlich kalt, wie die Abb. 1 & 2 ausweisen, nachdem es eine starke Kaltphase im Dezember (hier) und milde Januar & Februar Monate gegeben hat (hier).  

HIER zum weiteren Beitrag

 

 

 „Ein Großversuch in Klimasachen – Der Extrem-Winter 1939/40 und die Klimaforschung-“; 
1. August 2008:
18 Seiten, zum  → → PDF 

   Auszug: Zum Thema: Plötzlich kam es zum kältesten Winter in Europa seit über 100 Jahren. Dabei waren seit  dem 19.  Jahrhundert die Winter immer milder ausgefallen.  „Umso erstaunlicher war das Auftreten der Serie von drei schweren Wintern nacheinander 1939/40, 1940/41, 1941/42, die nicht ein langsames Abklingen, sondern eine Zäsur der bisherigen Entwicklung anzudeuten scheinen, entgegen der Erhaltungstendenz der Zirkulation und der Temperaturabweichungstellte der Meteorologe M. Rodewald schon 1948 fest. Aber weder er noch die Klimawissenschaft gingen auf Ursachensuche. Dazu soll der Artikel einen Beitrag leisten. ( → → PDF )

 

 






„War die Meteorologie zu unwissend, um Klimaänderungen und den 2. Weltkrieg zu verhindern? 
Das Meer macht das Klima.“


Im Buchhandel und online:  http://www.seatraining.de/ 
Seiten 186 
ISBN 9783842365063.