ZUR ERSTEN SEITE

Zum Buch 2012: www.seatraining.de


 

 

  Autor: Dr. Arnd Bernaerts

Eine „Wetterbombe“ zu Weihnachten 1939 und  2014

Erstellt: 20. Dezember 2014

 

Das Met-Office erklärte vor wenigen Tag, dass man von einer „weather bomb“ sprechen kann, wenn an einem Ort der Luftdruck mehr als 24 millibar in 24 Stunden fällt, und bringt als Beispiel die Wetterkarten für den 8. Dezember (968 mb) und 9. Dezember 2014 (942 mb), die eine Differenz von rund 26 millibar ausweisen. Solche Ereignisse sollen rund 50 Mal weltweit pro Jahr vorkommen, besonders in der nördlichen Hemisphäre. Über die ursächlichen Zusammenhänge schweigt sich das Met-Office aus. http://www.2007seatraining.de/

 
Erklärungsbedarf besteht und es hat sicherlich viele Ereignisse gegeben die so markant waren, dass man den physikalischen Ursachen auf die Spur hätte kommen können. Ein Fall ereignete sich vor genau 75 Jahren vom 20. auf den 21 Dezember 1939, den M. Rodewald (1948) so beschrieb:

„Das grandiose Beispiel, der südostwärts ziehende Zyklonen-Neubildung über dem Nordmeer vom 21. Dezember 1939, bei welcher der Luftdruck in Roest (Lofoten) vom 20. bis 21. Dezember 14 Uhr, also von 24 Stunden, um 54,6 mb fiel, bildet eine Wegmarke in der Entwicklung dieses ungewöhnlichen Winters.“ (Rodewald , (1948),Golfstrom und Wetter,  Annalen der Meteorologie, S. 65f.

 

Beschreibung: C:\Users\User\Desktop\Klima_Material\_seatraining_net_DE\5_wetter bombe Dez19_2014\6_8_4b.jpg

20. Dezember 1939

21 Dezember 1939

 







War das ein „natürliches Ereignis“ und rein zufällig?  M. Rodewald, der im Herbst 1939 als Meteorologe an den täglichen Wetteranalysen der SEEWARTE maßgeblich mit beteiligt war, hätte auffallen müssen, dass sich seit Kriegsbeginn am 1. September 1939 viele ungewöhnliche Abweichungen vom Normalwetter ereigneten.   Ein Beispiel dazu ist die Tatsache, dass bereits vom 17. - 21. Dezember 1939: allen Nordseestationen Eisbildung gemeldet wurde und über zwei Monate und mehr Bestand hatte. HIER  Darüber hinaus hatte die Sowjetunion Finnland  am 30 November angegriffen. HIER. Vom Kriegsschauplatz in Finnland berichtete der New York Times-Korrespondent James Aldridge am 25. Dezember 1939 über ein gespenstisches Erlebnis im russisch-finnischen Krieg:

 ·         „Der Dezember 1939 war extrem wechselhaft gewesen. Die erste Kältewelle kam zu Weihnachten. Dort, wo Russen und Finnen bei minus 34,4°C und schweren Schneestürmen gekämpft hatten, konnte ich kurz danach das Ausmaß des Winterkrieges selber in Augenschein nehmen. Es war der schrecklichste Anblick, den ich je gesehen hatte. Als wenn die Männer plötzlich zu Wachs gemacht worden wären, verharrten dort zwei- bis dreitausend russische Soldaten und einige Finnen wie steif gefroren in Kampfhaltung, manche stehend, mit einer Handgrate in der Hand, andere liegend – das Gewehr im Anschlag. Die Angst stand ihnen in den gefrorenen Gesichtern, ungläubiges Erstaunen und Horror vermittelnd.“  HIER

Stand die ‚Wetterbombe bei den Lofoten‘ und das Weihnachtsdrama in Finnland in Zusammenhang mit den Seekriegsaktivitäten von Dover bis zum Nord Kap seit dem 1. September 1939? Wenn man sich den Gesamtverlauf  des ersten Kriegswinter 1939/40 und der weiteren Kriegswinter anschaut, kann man daran nicht mehr ernsthaft zweifeln. Ausführlich http://www.seatraining.de/A/_ToC.html

    

„Wetterbombe“ in den USA - Weihnachten 2014?

Nun soll Nordamerika - Northeastern U.S. - zu Weihnachten von einem „superbomb“-Sturm, bzw. einem „Santabomb winter storm“ betroffen werden, berichtete am 17. Dezember ‚Watts Up With That‘. Wahrscheinlich kann man von der „Lofoten-Wetterbambe“ im Dezember 1939 mehr lernen, allerdings sagte dies damals kein Wetterdienst voraus.

Beschreibung: C:\Users\User\Desktop\Klima_Material\_seatraining_net_DE\5_wetter bombe Dez19_2014\z_E_Fin_.jpg

This GFS forecast model for Christmas Day shows the depth of the low, poised to gather moisture from the Great Lakes and dump it into the Northeastern U.S. over the next 24-48 hours, potentially making Christmas and post-Christmas travel a nightmare, but … there is a twist.

 

http://wattsupwiththat.com/2014/12/17/santabomb-

winter-storm-predicted-for-northeastern-u-s-at-christmas/

  

 

Nachtrag (24. Dez. 13:30 GMT; 25- Dez. 08 GMT):

Mit der Wetterbombe am 1.Weihnachtstag wird es wohl nichts mehr. Wetter und Temperaturen im Nordosten der USA sind im Normalbereich. Lediglich westlich der Line Illinois/ nördliche Michigan ist mehr Schnee möglich und stärker Wind.Die Warnung vor einer Wetterbombe am 17. für den 25. Dezember ging irgendwie schief.
Frohe Weihnachten!

 

 


Auszug vom 24. Dez 2014: http://www.wpc.ncep.noaa.gov/discussions/hpcdiscussions.php?disc=pmdspd

Short Range Forecast Discussion, NWS Weather Prediction Center College Park MD, 337 AM EST Wed Dec 24 2014,  Valid 12Z Wed Dec 24 2014 - 12Z Fri Dec 26 2014,
***Widespread rain for the eastern U.S. on Wednesday***,
***Snow and wind for the Great Lakes***.
***More snow for the Great Basin and Rocky Mountains***

___A complex storm system over the eastern U.S. is forecast to consolidate into a main surface low …..
___On the western side of the developing surface low, rain is expected to change to snow from Illinois to northern Michigan, with several inches of snow accumulation a possibility.  There will also be a fair amount of wind over this region as the low intensifies.  ……………..
___Out West, a Pacific storm system is expected to bring widespread snow showers …… …..Hamrick

Back to TOP  


 


 KLICK zum Gesamtvortrag in PDF (28 Folien)

Die folgenden Vortragsfolien geben weitere Erläuterungen:


  C:\Users\User\Desktop\NV-Vortrag\_Folie_Text\1.jpg

 

 

8

 

C:\Users\User\Desktop\NV-Vortrag\_Folie_Text\5_9.jpg

 

10

13

C:\Users\User\Desktop\NV-Vortrag\_Folie_Text\5_16.jpg

16

19

22

26

C:\Users\User\Desktop\NV-Vortrag\_Folie_Text\5_28.jpg

 

 







„War die Meteorologie zu unwissend, um Klimaänderungen und den 2. Weltkrieg zu verhindern? 
Das Meer macht das Klima.“


Im Buchhandel und online:  http://www.seatraining.de/ 
Seiten 186 
ISBN 9783842365063.