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  Autor: Dr. Arnd Bernaerts

 

Wettervorhersagen zum und nach D-Day
im Juni 1944 eine historische Leistung?

Der Sturm vom 19.-21. Juni 1944 –
Wettermachen besser verstehen!
First posted  April 2010: www.what-is-climate.com;
revised 19 June 2013: www. ocean-climate.com /co_7-4)  :
HIER: am 19. Juni 2013 ( 7-3)

Met-Office/UK Wetterübersicht, für England (in Engl) am 06. Juni 1944

Abb. 1; Klick zum Vergrößern

Die Planung einer Punktlandung der alliierten Truppen an Frankreichs Küsten im Englischen Kanal im Sommer 1944 war einer der schwierigsten in der Weltgeschichte. Zu der größten Herausforderung gehörte die genaue Wettervorhersage weil von ihr die Invasion der alliierten Truppen in der Normandie abhing.  Das sollte mit dem Einsatz von rund  200.000 Mann, 7000 Schiffen und mehr als 10’000 Flugzeugen geschehen. Für den Tag der Landung  (D-Day) forderten die Militärs eine Fünf-Tage-Vorhersage. Wie die Meteorologische Beratung im Einzelnen abgelaufen ist, haben die Beteiligten teilweise widersprüchliche Berichte hinterlassen.  Das war sicherlich nicht einfach, wie in den Abb 5 & 6 für den 4. und 5. Juni 1944 erkennbar, sehr aktiv. Konkret wurde eine kurze Schönwetterperiode für den  6. Juni vorhersagen (Abb. 7). Die ‚unaufschiebbare Invasion’ wurde daraufhin an diesem Tag in Gang gesetzt. Das Wetter spielte mit.

Routen über den Englischen Kanal am 06 Juni 1944.


Abb.2.
US/Gov. Karte von wikipedia

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Fig. 3                                                                                                                                                                               Seitdem wird „Die Wettervorhersage für den 5. und 6. Juni 1944 im Ärmelkanal als die vielleicht wichtigste Wetterprognose, die je erstellt wurde,  bezeichnet[1]. Diese Einschätzung findet sich allenthalben;  siehe z. B.:  http://www.metoffice.gov.uk/about-us/who.  Die Wetteranalysen der „Deutschen Seewarte“ für den 4. 5. und 6. Juni in Abb. 8, 9 & 10 zugänglich.

War diese Vorhersage eine Glanzleistung? Vielleicht!  Dieser Einschätzung würde man ja gerne folgen, wenn die so gelobte Kunst der Meteorologen nur knapp zwei Wochen später, nicht genau das Gegenteil offengelegt hätte. Vom 19. bis 21. Juni  tobte der schwerste Junisturm seit 40 Jahren  im Englischen Kanal und die Meteorologen beobachteten, analysierten, erklärten, nichts.

Siehe auch Abbildung 6.                                             [1]  Philip Ball: D-Day forecast fictionalized. In: Nature. Bd. 460, Nr. 7257, 2009, S. 799f

 

 

 

Keine Warnung vor Sommersturm zwei Wochen
nach D-Day

 Jedes denkbare Lob an meteorologische Vorhersagequalitäten erstickt mit dem Sommersturm im Englischen Kanal nur 13 Tage nach D-Day. Es gab keinerlei Vorhersagen oder Warnungen für den schweren Sturm. Mehr als 800 Schiffe und schwimmende Einheiten strandeten oder wurden zerstört. Der von den Amerikanern errichtete künstliche  Hafen „Mulberry harbour“ am Strand von Omaha wurde so sehr beschädigt, dass er aufgegeben wurde. Die Schäden waren größer als die Verteidiger den Alliierten zugefügt haben.

 Die Wettersituation kann den beigefügten Karten vom 19-22. Juni (Abb. 12-16 & Abb. 22-24) und den entsprechenden Wetteranalysen der Seewarte (Abb. 17-21) entnommen werden. Die Gesamtlage über Westeuropa lassen keine größeren atmosphärischen Störungen erkennen. Winde in Sturmstärke müssen daher regional verursacht und lokal gewirkt haben. War das für die verantwortlichen Meteorologen unvorhersehbar?

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Abb. 5 & 8


Fig. 6 & 9


Fig. 7 & 10

 

 

Ignorieren der Seeaktivitäten ein Hinweis auf Unwissenheit

Was stellten sich die Meteorologen vor wie sich der Wasserkörper im Englischen Kanal verhalten würde, wenn eine riesige Kriegsmaschinerie riesige Wassermassen umschichten, z.B. wärmeres Oberflächenwasser mit kälterem Wasser aus unteren Schichten.  Leider gar nichts, weder damals noch heute. Peinlich!

 Der anthropogene Einfluss ist unschwer nachzuvollziehen, wenn man kurz versucht, sich die vielfältigen Aktivitäten, auf, über und unter der  Seeoberfläche vorzustellen. Neben tausenden Wasserumschichtungen pro Stunde, durch Kampfhandlungen und Schusswechsel zwischen Kriegschiffen, Bomben, Torpedos und Seeminen, waren die Deutschen dabei, ihre Stützpunkte zu räumen und nach Deutschland oder Norwegen zu verlegen. Währenddessen transportierten die Alliierten vom 6. bis zum 19. Juni rund 500’000 Truppen, 100’000 Fahrzeuge und 400’000 Tonnen an Frankreichs Küsten gebracht,  was geschätzt bedeutet, dass dazu wenigstens 2'000 Kanalüberquerungen mit Schiffen in einer Größenordnung von 4'000 Tonnen in weniger als zwei Wochen notwendig waren. 

Bildlich gesprochen ‚brodelte die See’. Dabei wurde die obere warme Wasserschicht durch kälteres Wasser ausgetauscht. Das unmittelbare Ergebnis ist eine erhöhtes Spannungsverhältnis zwischen warmer Landluft und kälterer Luft über der See.  Die Entstehung oder Unterstützung von Wind liegt auf der Hand.

Bild rechts: Abb. 11; Landung in der Normandie /US National Archieves

 Eine aufgewühlte See vom 6-19 Juni 1944 im Englischen Kanal
Ein kurzer
militärischer Überblick
 
Eine Ergänzung am 25. Juli 2013

Alles in allem wurden am D-Day auf alliierter Seite 7 Schlachtschiffe, 2 Monitore, 23 Kreuzer, 3 Kanonenboote, 105 Zerstörer und 1073 kleinere Kriegsschiffe eingesetzt (Quelle: Jürgen Rohwer/Seekrieg), eine Flotte die vermutlich in gleicher Stärke bis zum Sommersturm vom 19-22. Juni im Englischen Kanal operiert haben dürfet. Ferner sich waren vermutlich mehr als 300 deutsche Kriegschiff, einschließlich U-Boote im Englischen Kanals und der Biskaya präsent und dürften - zumindest z. T. - bis zum 19/20. Juni in Kampfhandlungen im Englischen Kanal verwickelt gewesen sein.
Ferner wurden tausende von Bombeneinsätze gegen deutsche Kriegsschiffe auf See und in Häfen geflogen. Zahllose Artilleriegefechte Schiff-Schiff oder Land-Schiff-Land fanden statt. Minen wurden gelegt und geräumt, Torpedos abgeschossen und Wasserbombe gegen U-Boote geworfen.



 

 


Abb.12 & 17


Abb. 13 & 18


Abb. 14 & 19


Abb. 15 & 20


Abb. 16 & 21

 

 


Unverantwortlich den Fall nicht analysiert und erklärt zu haben!

 Für Armsesselstrategen ist klar, der Juni-Sommersturm eignet sich, um den Einfluss des Wetters auf einen Kriegverlauf zu studieren. Dazu zitiert http://www.climate4you.com/ [climate+history, 1944] Jack Simmons (USA), was erschreckend kurzsichtig ist. Vielmehr muss die Frage lauten: Was hat der Krieg dem Wetter angetan. Es gibt vermutlich keinen so massiven Eingriff in die regionale Meeresumwelt, wie die Durchführung der Invasion der Alliierten in der Zeit vom 6.-19. Juni 1944 über den Englischen Kanal.  Bei einer durchschnittlichen Wassertiefe von 63 Metern, ist Mitte Juni das tiefere Wasser noch kalt, während die obere Schicht durch Sonnenerwärmung höhere Wassertemperaturen haben. Diese „natürliche“ Wassertemperaturstruktur für Juni wurde nachhaltig verschoben. Je größer der Kontrast zwischen den Temperaturen über Land und der See, desto nachhaltiger wird der Luftaustausch, der sich bis zu einem kräftigen Sommersturm  aufschaukeln kann. 

Das die Wettervorhersagen im Juni 1944 den Sommersturm im Englischen Kanal vom 19-22 Juni nicht erfasste, kann man mit den Kriegsbedingungen und Geheimhaltungszwängen entschuldigen. Seitdem sind fast 70 Jahre vergangen und die Meteorologe hat nichts unternommen, das Ereignis zu erklären und den anthropogenen Anteil zu benennen. Das ist unverantwortlich, kurzsichtig und erschreckend unwissenschaftlich!! 

LINKS zu weiterem Material

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Abb. 22; 19. Juni 1944

Abb. 23; ; 20. Juni 1944

Abb. 24; 21 Juni 1944

 

















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The Subject in ENGLISH

17.Juni 2013; D-Day in June 1944 followed by worst summer storm, which meteorology did not expected, reckon, or is able to explain!  (co_7-4)

LINKS to further D-Day information:

___ http://www.climate4you.com/ (climate+history): 1944: Worst June storm in 40 years destroys Allied harbours in Normandy

___ http://www.wunderground.com/blog/Patrap/comment.html?entrynum=211

___ http://www.wrma.org/2009_euro_pres/MeteorologyandD-Day6June1944.pdf

___ http://www.metoffice.gov.uk/media/pdf/d/6/D-Day_-_6_June_1944.pdf

 

 

 

 

Zu Material und Diskussionen zum kalten Frühjahr 2013  

The cold March 2013 and any anthropogenic contribution
needs to be investigated and explained!
 

Material and discussion at :

02. May 13: Cold spring 2013 in NW-Europe will last through May. The Atlantic & North Sea factor. (co_8-4)  
23. April 2013: Met-Off loose talk on cold March 2013? North and Baltic Sea should not be ignored!
(ocl_9-8)
11. April 2013: 'Urgent' need to see if Arctic affects UK extreme cold? No! MetOffice should investigate the impact of human activities in the North- and Baltic Sea ! (co_9-4) 
03 April 2013: Did the cold March 2013 came from Siberia ? A not well founded claim! (ocl_9-9) 
29 March 2013: Cold March 2013 in company with March 1942 & 1917 (co 10-2)  
27. March 2013: Strong Start – Strong Ending; Winter 2012/13. About the Role of North- and Baltic Sea (2007seatraining 1310)
26. March 2013; March 2013 snow in the UK and the North Sea . Did human activities contributed? (ocl 10_2) 
21 March 2013; Cold March 2013 in UK and North Europe science should be able to explain! (ocl_10-3) 
07 March 2013:  Winter 2012/13 for Northern Europe is over! The Baltic and North Sea will prevent a surprise in March! (ocl-10_4)
19. January 2013: Northern Europe's bulwark against Asian cold from 19-31. (oc_12-8)
14. January 2013: North- and Baltic Sea influence Europe ’s winter 2012/2013 until now. (ocl_12_6) 
09 December 2012 (+ 21 & 26 Dec) : Are we heading to severe Baltic Sea ice conditions by 30th December 2012? (2007seatraining)

LINK-LISTE:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/wetter-kaelte-und-schnee-ende-maerz-berlin-friert-im-jahrhundertwinter/7967414.html

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ursache-der-kaelte-nordatlantische-oszillation-schneidet-deutschland-vom-golfstrom-ab/7967224.html

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2013-03-19/winter-in-deutschland  

http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Kalter-April-und-keine-Besserung-in-Sicht-id19591766.html

http://www.itv.com/news/update/2013-04-10/met-offices-urgent-inquiry-into-arctic-effect-on-uk-weather/

http://www.dwd.de/presse  

http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article115266640/Jetzt-kommt-der-Turbofruehling.html

 

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xxxxxxxxxxx  Vorausgegangener Beitrag  xxxxxxxxx

Der kalte März 2013 und der Beitrag von Nord- und Ostsee.

Posted: 22. März 2013 (seatraining.net 10_4)

 Heute, am 22. März 2013, titelt DER TAGESSPIEGEL: „Berlin friert im Jahrhundertwinter“ (hier) und lässt von Andreas Oswald erklären: „Ursache der Kälte "Nordatlantische Oszillation" schneidet Deutschland vom Golfstrom ab“ (hier). Auch England wird von diesem März von Kälte heimgesucht wofür die BBC den Jetstream verantwortlich macht (hier) . Die Klimalounge meint stattdessen, dass die verstärkten Kaltlufteinbrüche aus Nordosten im Zusammenhang mit hohem Meereisschwund in der Barentssee stehen (hier). Unbestritten, der März 2013 war bisher ungewöhnlich kalt, wie die Abb. 1 & 2 ausweisen, nachdem es eine starke Kaltphase im Dezember (hier) und milde Januar & Februar Monate gegeben hat (hier).  

HIER zum weiteren Beitrag

 

 „Ein Großversuch in Klimasachen – Der Extrem-Winter 1939/40 und die Klimaforschung-“; 
1. August 2008:
18 Seiten, zum  → → PDF 

   Auszug: Zum Thema: Plötzlich kam es zum kältesten Winter in Europa seit über 100 Jahren. Dabei waren seit  dem 19.  Jahrhundert die Winter immer milder ausgefallen.  „Umso erstaunlicher war das Auftreten der Serie von drei schweren Wintern nacheinander 1939/40, 1940/41, 1941/42, die nicht ein langsames Abklingen, sondern eine Zäsur der bisherigen Entwicklung anzudeuten scheinen, entgegen der Erhaltungstendenz der Zirkulation und der Temperaturabweichungstellte der Meteorologe M. Rodewald schon 1948 fest. Aber weder er noch die Klimawissenschaft gingen auf Ursachensuche. Dazu soll der Artikel einen Beitrag leisten. ( → → PDF )

 

 






„War die Meteorologie zu unwissend, um Klimaänderungen und den 2. Weltkrieg zu verhindern? 
Das Meer macht das Klima.“


Im Buchhandel und online:  http://www.seatraining.de/ 
Seiten 186 
ISBN 9783842365063.